Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Anregungen geben, die helfen können, mit der Trauer zu leben.

Akzeptanz

Akzeptieren Sie die Trauer. Lassen Sie sich von ihren Wellen tragen. Versuchen Sie nicht, „gefasst“ zu sein. Dies gilt auch für Männer: Starke Männer dürfen auch weinen. Reden Sie darüber.

Kontakt

Teilen Sie Ihre Trauer innerhalb der Familie und in Ihrem Freundeskreis. Glauben Sie nicht, andere durch Ihr Schweigen schützen zu müssen. Finden Sie die Freunde oder Freundinnen, mit denen Sie sprechen können – einfühlsame Menschen, die zuhören und nicht gleich ein Urteil fällen. Vielleicht findet sich jemand, der Ähnliches erlebt hat. Und reden Sie so viel Sie wollen – Sie dürfen sich wiederholen! Falls Ihnen jemand sagt: “Reiß Dich zusammen!“, suchen Sie sich einen anderen Freund.

Aktivitäten

Beschäftigen Sie sich, seien Sie aktiv, wenn Ihnen danach ist! Suchen Sie sich eine sinnvolle Aufgabe, die Ihre Gedanken in Anspruch nimmt. Vermeiden Sie jedoch hektische Aktivitäten.

Für manche Menschen ist sportliche Betätigung oder Bewegung hilfreich. Es kann helfen, zu Ihrem vertrauten Programm zurückzukehren – oder beginnen Sie etwas Neues! Körperübungen und Sport können beispielsweise Depressionen und Schlafstörungen mildern.

Selbstfürsorge

Seien Sie gut zu sich selbst. Trauern wird Sie auch gesundheitlich beeinflussen. Im Moment werden Sie vielleicht meinen, dass es Ihnen nichts ausmacht. Dies kann sich aber ändern. Sie sind wichtig – Ihr Leben ist wichtig, kümmern Sie sich darum! Achten Sie in dieser Zeit der emotionalen und physischen Erschöpfung z.B. auch auf eine gute und ausreichende Ernährung. Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun!

Schuldgefühle

Viele Eltern reagieren mit Schuldgefühlen. Das ist normal! Diese werden sich mit der Zeit relativieren. Leider ist es oftmals nicht möglich, diese Gefühle auszublenden. Haben Sie Geduld mit sich!

Falls Sie überzeugt sind, dass Sie wirklich Schuld haben, überlegen Sie, den Rat einer Trauerbegleitung, eines Psychologen oder den eines Seelsorgers einzuholen. Falls Sie an Gott glauben, kann ein Pastor/ Pfarrer Ihnen auch helfen, Gottes Vergebung für sich in Anspruch zu nehmen.

Freundeskreis

Ihr alter Kreis von Bekannten und Freunden kann sich ändern. Behalten Sie dennoch Kontakt zu alten Freunden. Dies kann für beide Seiten schwierig sein. Manche Menschen können Ihnen gegenüber in Verlegenheit geraten, aber das kann vorübergehen. Und wenn es Ihnen gelingt, sprechen Sie von sich und geben Sie sich natürlich, ohne das Thema Ihres Verlustes auszuklammern.

Vielleicht wird sich Ihr Verständnis vom Tod und der Frage nach dem Sinn verändern. Auch wenn dies nicht geschieht, können neue Freunde helfen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Trauernde Menschen kommen manchmal in Gruppen zusammen, um Freundschaften zu pflegen und um sich gegenseitig mitzuteilen. Wenn Sie anderen helfen, ihre Last zu tragen, wird Ihre eigene leichter.

Ehe / Partnerschaft

Bedenken Sie, dass Ihre Trauer Auswirkungen auf Ihre Partnerschaft haben kann – positiv wie negativ. Erfahrungsgemäß trauern Menschen sehr unterschiedlich, gerade Männer und Frauen. Auch hier kann eine Unterstützung sehr wichtig sein.

Kreative Trauer

Versuchen Sie, Trauer in eine kreative Energie zu verwandeln:
• Führen Sie ein Tagebuch, wenn Sie gerne schreiben. Dadurch lernen Sie, Ihre Emotionen auszudrücken. Große Literatur ist anlässlich des Verlustes eines geliebten Menschen geschrieben worden.
• Vielleicht beginnen Sie zu malen, zu singen, zu musizieren, zu gärtnern …
• Nutzen Sie Ihre Kirchenzugehörigkeit. Falls Sie bisher inaktiv waren, könnte dieses die Zeit sein, eine neue Aktivität zu entwickeln. Die Bibel sagt viel aus über das Trauern. Alte Kirchenlieder können auch tröstlich sein. Nach und nach werden Sie entdecken, dass Sie vielleicht doch nicht so wütend auf Gott sind.

Unterstützung

Suchen Sie eine professionelle Beratung, wenn Sie mit einer neutralen Person sprechen möchten oder Ihnen kein anderer Ansprechpartner geeignet erscheint. Auch wenn Sie das Gefühl haben, von Ihrer Trauer erdrückt zu werden, kann diese Unterstützung helfen.

Manchmal genügen schon einige Sitzungen mit einem erfahrenen Berater, um Hilfe zu bekommen, Wut Schuld und Verzweiflung aufzulösen, so dass Sie wieder besser leben können. (siehe auch bei „Schuldgefühle“)

Allgemeines

Verschieben Sie wichtige Entscheidungen! Zum Beispiel: Warten Sie, bevor Sie sich entschließen, Ihr Haus zu verkaufen oder Ihre Arbeitsstelle aufzugeben.

Und vergessen Sie nicht: So tief Ihre Trauer auch sein mag, Sie sind nicht allein. Andere haben Ähnliches auch erlebt und werden Ihnen helfen, Ihre Last zu tragen, wenn Sie Ihnen dieses nur erlauben. Verweigern Sie sich nicht. Lehnen Sie das Angebot nicht ab.

Wie Sie sehen, ist vieles möglich und normal. Lassen Sie sich von Anderen zu keinen so genannten Normen drängen. Die Erwartungen Anderer an Ihr Verhalten müssen Sie gerade jetzt nicht in jeder Hinsicht erfüllen.